Protey Temen b. 1984
93 3/4 x 100 3/4 in
Ortsspezifische Installation auf Anfrage
“In der Zukunft wird Papier ein Artefakt sein - das Ursprungsmedium, auf das sich digitale Medien beziehen.” Mit diesen Worten beschreibt der Mixed- Media Künstler Protey Temen die Schnittstelle zwischen virtuellen und analogen (Bild-)Welten sowie seiner persönlichen Praxis. Sein Werk erstreckt sich über Zeichnung, Videokunst, Bücher und Installationen, in denen er wissenschaftliche Diagramme, modellhafte Interferenzen und universelle Zusammenhänge abbildet. Seine Werke, ob digital oder analog, erwecken auf den ersten Blick den Anschein, eher Abbildungen naturwissenschaftlicher Dissertationen als Kunstwerke zu sein. Welche Gattung er auch bespielt, rationalen Sinn ergeben die Zeichnungen und Beschriftungen nicht.
Temen wurde 1984 in eine Familie von Wissenschaftlern geboren: Groß- vater Mathematiklehrer, die Eltern studierten Ichthyologie. Am stärksten sollte die künstlerisch tätige Großmutter seine Profession prägen. Temens Praxis ist im Kern “medial”, denn seine Werke übersetzen visuell und emotional eine Welt der Wissenschaft, die von der Gesellschaft entkoppelt ist. Forschungsergebnisse, die Fachleute in Echtzeit durch Glasfasern um die Welt schicken, sind für die Allgemeinheit nicht nachvollziehbar. Temen zeigt das Gefühl und die Vorstellung, wie Wissenschaft aussehe, wenn sie ein Bild wäre.